Auch wenn wir nur kurz auf der Insel waren, haben wir die Zeit sehr genossen und viele Eindrücke mitgenommen. Wir sind einen Tag länger als reserviert an der Boje geblieben. Da wir in der Nebensaison sind, war das kein Problem.
Bevor morgens die Tagestouristen an den Strand kommen, machen wir eine kleine Besichtigung der Insel. Früher haben hier Menschen gelebt, heute ist es eine unbewohnte Insel (, wenn man die Park Rancher nicht mitzählt). Hier leben einige Vögel, Einsiedlerkrebse und Antillen Leguane. Ein Grossteil der gesamten Population leben auf Petite Terre. Direkt am Strand sieht man sie nicht, geht man jedoch durch den schmalen Pfad der zum Leuchtturm auf die Anhöhe führt, dann kann man sie vorzugsweise in der Sonne sitzend bewundern.
2 in Streit geratene Männchen lassen uns erst passieren, nachdem sie mit Drohgebärden den anderen klargemacht haben, wo die Grenzlinie zum jeweiligen anderen Männchen verläuft. In Höhe des Leuchturms wachsen nur noch Büsche. Von den ehemaligen menschlichen Behausung, die auch auf der Anhöhe gelegen haben, sieht man nur noch die Grundmauern. Weiter im Osten der Insel trifft der Atlantik auf die Insel. Es herrscht eine ordentliche Brandung und die Umgebung wirkt zerklüfteter.
Auf Petite Terre darf man nicht mit Gerät tauchen gehen, aber schnorcheln ist (in ausgewiesenen Bereichen) erlaubt. Manchmal muss man aber gar nicht ins Wasser, um schon was Schönes zu sehen. In einem abgesperrten Flachwasserbereich schwimmen 2 junge und damit kleine Zitronenhaie durch die Gegend. Das ist meine erste Hai-Sichtung, seit wir in der Karibik sind! Juhu.
Beim Schnorcheln entdecken wir den ein oder anderen großen Fisch. Dank des Schutzes kann man hier auch ausgewachsene Exemplare sehen. Unter Pico fühlen sich 4 atlantische Tarpune wohl. Jedes Tier über einen Meter lang. Sie stehen zwischen den Kiel und machen nur widerwillig Platz. Leider waren sie nicht anwesend, als ich die UW- Kamera dabei hatte. Im Kanal sehen wir mehrere Rochen (auch einen Adlerrochen), Lobster, Bärenkrebs, Kurznasenmakrelen (hab ich im Netz gefunden, ob es stimmt, keine Ahnung) und Schildkröten. Die schnorchelnden Touristen kennen, wenn sie eine Schildkröte sehen, kein Halten. Man wird abgedrängt, Flossen werden einem ins Gesicht geschlagen, Hände schieben einen zur Seite. Hilfe, wo bin ich hier reingeraten?! Die Schildkröten tun mir etwas leid und ich kann gut verstehen, dass sie das Weite suchen. Als wir ankamen, fand ich die abgesperrten Bereiche doof, nach diesem Erlebnis bin ich dafür.
Das Riff selbst sieht, wie fast überall im Flachwasserbereich, nicht so gut aus. Hardkorallen gibt es wenige, aber ein paar sind da. Wegen der wärmer werdenden Gewässer beginnen sie, ab 30 Grad Wassertemperatur abzusterben. Die Strömung hat einen Nachteil. Nein, ich meine nicht den sportlichen Aspekt, des dagegen an Schwimmens. Fortwährend treibt Saragossa Gras durchs Wasser. Es vernetzt sich und bildet richtige Teppiche. Durchzuschwimmen ist unangenehm. Es fühlt sich sehr kratzig an und man wirft, gefühlt, mit dem Zeug beim Schwimmen um sich. Also heißt, Ausschau halten, bei einem großen Teppich abtauchen und unter Wasser ein saragossafreies Plätzchen finden.
Alles im allen hat das Schnorcheln trotzdem viel Spass gemacht. :o)