Kurz vor der Atlantiküberquerung hatten wir auf den KapVerden unsere Wassertanks bis zum Anschlag gefüllt. 750 Liter Wasser verteilt auf 2 Tanks haben wir gebunkert. Hört sich erstmal gar nicht so schlecht an. Allerdings liegt laut Statistiken aus dem Internet der pro Kopf- Verbrauch bei ca. 120 Liter pro Tag in Deutschland. Mit dem Wasserverbrauch wären wir nicht über den „Teich“ gekommen, so dass wir haben einige Einsparungen vorgenommen haben.

Die Toilette wird, wie bei vielen Segelyachten mit Seewasser gespült. Abgespült wird erst mit Seewasser (der Extrahahn wurde von Andy in Mindelo installiert) und im Anschluss erfolgt das Klarspülen mit Süsswasser. Ähnlich funktioniert das Duschen, gewaschen wird mit Seewasser und dann mit Süßwasser abgespült. Wäsche waschen wird nach extern verlagert. Und ja, nachdem das Wasser aus den Tanks durch einen Kohlefilter gelaufen ist, nutzen wir es zum Kochen und Trinken.

Und was hat das jetzt alles ausgerechnet mit Port St.Charles, dem 2ten Hafen auf Barbados, zu tun?! Ganz einfach, uns ist nach 44 Tagen oder knappen 6 Wochen das Wasser auf Pico ausgegangen! Jepp, wir waren so sparsam, dass wir bisher nicht Nachtanken mussten. (Nein, weder das Boot noch wir riechen gegen den Wind.) Mehrere Segler hatten uns den Tip gegeben, im Hafen von St. Charles Wasser zu tanken. Die Hafenanlage sei gut zu erreichen und auch sonst sei es dort schön. Da bis vor kurzem unser Gas-/ Schalthebel noch defekt war (ist eine andere Geschichte), war die Info wichtig. In den Hafen von Bridgetown, die Careenage, mit Einfahrt in den Fluss mit Durchfahrt unter einer Zugbrücke, wo im anschließenden Hafen wenig Platz zum Wenden war, wollten wir nicht einfahren. Also war es gestern soweit, Segel setzen und auf nach St.Charles.

Direkt am Anker wurde das Gross (-segel) hochgezogen, der Anker im Anschluss gelöst, die Fock (kleines Vorsegel) gesetzt und es ging los. Vorbei am Tiefwasserhafen, wo die ganzen Kreuzfahrtschiffe festmachen, Kurs Richtung Norden die 12 Seemeilen nach St. Charles. Der Wind blies mit 14 -21 Knoten (4-5 Bft) aus nordöstlicher Richtung. Es war ein kurzer Törn. Nach 3 Stunden sind wir angekommen und hatten unseren Ankerplatz gefunden und den Anker wieder zu Wasser gelassen.

Heute haben wir endlich Wasser getankt. 2 Tage ohne Süsswasser aus der Bordleitung ist ein hartes Stück Brot. Brot backen, geht übrigens ohne Wasser auch nicht. Eine Stunde ist das Wasser in die Tanks gelaufen, nachdem die Geschmacksprobe positiv ausgefallen ist. Die Taucher, die vor uns den Steg belegt haben, haben ihre Sachen mit reichlich Wasser ausgespült, so dass wir keine Bedenken zum Durchsatz und damit mit der Keimbelastung des Schlauchs hatten.

Port St. Charles ist ein Luxushafen, der Yachten wie Pico zwar zum Einklarieren, Tanken und Wasser aufnehmen kurzzeitig willkommen heißt, aber in der Marina ist kein Platz für uns. Also liegen wir draussen vor Anker, genießen die Aussicht von dort und nutzen unser Beiboot, um an Land zu kommen.

Speighstown ist ein kleiner schöner Ort, der über alles Notwendige wie Bäckerei, Fischmarkt, Supermarkt, Geschäfte, und ganz wichtig Standbars verfügt. Vom Hafen aus kann man am Strand gemütlich in die Stadt laufen. Wir haben uns in einer Strandbar mit (dezenter) Livemusik unseren Sundowner (das Kaltgetränk zum Sonnenuntergang) getrunken.

PS: Direkt am Hafen gibt es einen Club dessen Musik aufs Wasser weitergetragen wird. Die Musik hörte sich gut, aber wir haben uns lieber woanders hingelegt. Wir wollten nachts nicht von einem „Schreihals“ überrascht werden.

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