My Home is my Castle und da ist es selbstverständlich, dass eine Tauchflasche voll Luft für das Reinigen des Unterwasserschiff von Pico verwendet wird. Eigentlich soll das aufgetragene Antiflouing dafür sorgen, dass sich keine Algen und Getier (Pocken oder Entenmuscheln) am Rumpf festsetzen. Auf der Überfahrt hat das gut geklappt, aber seitdem wir hier vor Anker liegen, hat sich einiges festgesetzt. Leider gibt es für Alu- Boote nur eine sehr begrenzte Anzahl an Antiflouing und bei denen heißt es, ausserhalb des Mittelmeeres sind sie nahezu wirkungslos. Scheint irgendwie zu stimmen :o( Wie sich der Bewuchs komplett ohne Antiflouing entwickeln würde, wollen wir aber auch nicht testen. Bewaffnet mit eine Handbürste, Handschuhen und Tauchausrüstung geht es unters Boot. Vom Bug zum Heck in der Hoffnung, dass die Strömung die abgeschrubbte Wolke wegträgt, bevor ich zum Schrubben dahinkomme. Die Rechnung geht auf, gute 1,5 Std später ist der pelzige Belag größtenteils weg und meine Flasche fast leer. Für die Entenmuscheln muss man mit dem Spachtel ran, aber die sind mehrheitlich am Heck zu finden, so dass beim nächsten Schnorchelausflug, das auch noch entfernt wird.

Mit unserem Wasservorrat sind wir auf der Reise gut hingekommen. Wir so gut gehaushaltet, so dass wir noch Frischwasser von der Überfahrt haben. Sehr geholfen hat der Salzwasserhahn, der noch auf den KapVerden installiert wurde. So verbrauchen wir beispielsweise beim Spülen nur noch ein Drittel des Wasser. Weiterhin haben wir wasserintensive Sachen, wie Wäsche waschen, nicht gemacht. Leider gibt es im Hafen keine Waschmöglichkeit, sprich Waschmaschine, und nach 4 Wochen ist der Bedarf nach frischer Wäsche gestiegen. Auf der Suche nach einer guten und günstigen Wäscherei haben wir von einer in Oistins (10 km weiter südlich) erfahren, in deren Warteraum es auch schnelles WLAN geben soll. Bei der gekaufte SIM-Karte des Anbieters Flow bricht fortwährend die Verbindung ab, so dass der Aufruf von normalen Webseiten zum Abenteuer wird. Angelockt von der Aufsicht auf stabiles und schnelles Internet testen wir die öffentlichen Verkehrsmittel. Wir stellen und an eine Bushaltestelle und warten auf einen Bus oder ein sogenanntes Routentaxi, um uns nach Oistins zu bringen. Eine Frau an der Haltestelle fragt uns, wohin wir wollen und erklärt uns dann, welche Linie uns dorthin bringt und wie wir Routentaxi von normalen Taxis unterscheidet. Wir halten die Rand raus, als ein ZR kommt, ein junger Mann schiebt noch halb in Fahrt die Tür auf und wir sind mitten im Bajan-Alltag. Wir nehmen auf den letzten 2 freien Platz und der KleinVan fährt an, kaum das wir den Sitz berühren. Aus den Boxen wummert das Radio, die Fenster sind aufgeschoben, Klimaanlage gibt es keine. Zugegeben, kontaktscheu sollte man nicht sein, der Van wird bis zum letzten Platz gefüllt. Beim Vorbeifahren werden Leute angerufen oder durch ein kurzes Hupen gefragt, ob sie einsteigen wollen. An der Wäscherei werden wir rausgelassen, mit Samt und Pack steigen wir aus.

In der Wäscherei lassen wir unsere Sachen waschen und trocken. Im Warteraum gibt es endlich ordentliches Internet. Hurra. Es reicht, um sich die Tagesschau ansehen zu können. Es scheint, als hätte sich in den letzten 4 Wochen wenig zum Thema Regierungsbildung getan. Gegenüber der Wäscherei gibt es eine Surfer Bar mit einem tollen Ausblick.

Den Rückweg treten wir wieder mit einem ZR an, Andy neues Lieblingsverkehrmittel. Die Fahrt kostet 1€, egal wie weit man der Linie fährt. Als wir am Boot ankommen, geht die Sonne auch schon wieder unter. Waschen gehen ist eine Halbtagesaufgabe. Egal, es hat Spass gemacht.

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