Wir sind weiter Richtung Süden gesegelt und haben nun den 12 Breitengrad
erreicht. Wir sind dem Äquator näher.
Die letzten beiden Tage waren so wie man es aus Romanen und
Urlaubsbeschreibungen zum Passat segeln vielleicht schon mal gelesen
hat. Der Wind kommt mit 10-15 Knoten (3-4 Bft) von achtern. Blauer
Himmel, gesprenkelt mit regelmäßigen Schönwetterwolken, die Wellen
verlaufen flacher, so dass wir weniger schaukeln (oder netter
ausgedrückt: in den Wellen gewogen werden). Im Cockpit weht ein
angenehmes Lüftchen, wo man es im Schatten gut aushalten kann. Unter
Deck haben wir allerdings über 30 Grad erreicht. Nachts sieht man bei
angenehmen Temperaturen Leuchtplanton und der Himmel ist voller Sterne.

Wir haben die Zeit für weitere Übungen zum weiteren Fisch fangen genutzt.
Die Angelschnur haben wir repariert und durch eine tragfähige (, was wir
noch auf Lager hatten), Schnur/ Leine ersetzt. Einen neuen Oktopusköder
haben wir auch gebastelt. Also alles auf Anfang. Naja, also eigentlich
nicht ganz… In den letzten Tagen haben die an der Wasseroberfläche
schwimmenden Pflanzen (Sarragosakraut) zugenommen. War es am Anfang der
Überfahrt gelegentlich ein Büschel, sind es nun ganze Teppiche geworden,
die kilometerlang auf dem Meer verteilt sind. Da unser Köder an der
Wasseroberfläche hinterhergezogen wird, hatten wir bei unserren
Versuchen eine reiche Ausbeute. ;o) Auch ein Köder, der unter der
Wasseroberfläche auf ca. 2m Tiefe bleiben sollte, hatte wenig Erfolg.
Unsere Angelleine war schon Widerstand genug und wir hatten das Kraut
wieder am Haken. Deswegen haben wir eine Pause eingelegt, denn die
Teppiche sind weiterhin da.
Aus dem Grund gab es gestern Spaghetti mit Tomaten-Thunfischsauce aus
der Dose. Wenn man so lange an lecker Fisch denkt, dann muss auch was
auf den Teller.

Bei der regelmäßigen Prüfung des Motors (Testlauf – also Nebenprodukt
gibt es dann auch heißes Duschwasser :o) und vollere Batterien) ist
aufgefallen, dass der Schalthebel sich nur noch in den Vorwärtsgang
stellen ließ, Rückwärtsgang oder Leerlauf war nicht mehr möglich.
Anfangs dachte Andy der Schaltzug sei kaputt. Im Laufe der Reparatur hat
sich aber rausgestellt, dass die Mechanik im Schalthebels defekt ist.
Wir brauchen also einen Neuen. Als Workaround hat Andy den Schaltzug
verlängert, dass er von der Backkiste aus, nutzbar ist. Wieder ein neues
Projekt.

Wir sind noch ca. 200 Seemeilen von Barbados entfernt, der Landfall in
der Karibik rückt in greifbare Nähe. Wir freuen uns drauf, am Wochenende
wieder standhaften Boden unter unseren Füßen zu haben.

2 Kommentare

  1. Das klingt ja so, dass Ihr ohne große Herausforderungen (mal abgesehen von dem Schaltzug) über den Atlantik gekommen seid. Das ist ja super, denn die Strecke ist ja ganz schön lang.
    Deutschland war gestern im Griff von dem Sturmtief Friederike. Der Sturm war ganz schön stark und hat u.a. den Zugverkehr für einen Tag lahm gelegt. Da kann man lieber bei Windstärke 3-4 über den Atlantik schaukeln ;-).
    Ich wüsche Euch eine schöne Zeit auf Barbados.
    VG
    Uwe

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