Die Überfahrt von Barbados zu Tobago war wunderschönes Segeln, Wind mit 15-24 Knoten von der Seite, wir kamen so gut voran. Die Wellen waren trotz 2-3 Metern erträglich :-). Nachts haben wir den ersten wirklichen tropischen Squall erlebt. Der Wind nahm kurzfristig von 15 Knoten auf 30 Knoten zu und änderte zudem spürbar die Richtung. Mit der Richtungsänderung kam Rotkäppchen (unsere Windsteueranlage) klar. Sie steuert nach dem Windwinkel nicht nach dem dabei angelegten Kompasskurs. Für 5 Minuten öffneten sich alle Wasserschleusen, es regnete so stark, dass man die eigene Bugspitze fast nicht mehr sehen konnte. So schnell der Wind samt Regen kam, so schnell zog er auch weiter. Danach herrschte kurz „Flaute“ gefolgt von der Winddrehung zurück. Da wir nachts allgemein mit kleinerer Besegelung fahren, konnte man das Schauspiel entspannt aus den trockenen Niedergang heraus beobachten.

Bei der Ansteuerung von Tobago mussten wir noch einen Haken schlagen, sonst wären wir den Felsen im Norden zu nahe kommen. 2-3 Meilen vor Charlotteville haben wir die Segel geborgen und sind unter Motor in die Bucht gelaufen.

Im Regen ging auf die Suche nach einem Ankerplatz. Beim ersten Versuch landete der Anker auf Felsen, da man hier auf 15-25m Wassertiefe ankern muss, und das Wasser vom Regen trübe war, sah man von der Oberfläche aus keinen Grund mehr. Der 2te Versuch klappte, wir hatten offenbar Sand auf 15m Tiefe gefunden.

Mit dem Beiboot ging es im Abschluss an Land, um den Zoll und die Immigration aufzusuchen. Unsere Nachbarn fuhren mit der kompletten Crew hin, wir hielten uns an die Regel, dass nur einer zum Einklarieren geht. Das Anlanden war spannend. Wegen der starken Brandung war es nicht möglich, auf den Strand zu fahren. Es gibt einen grossen Steg für Fischerboote, der je nach Gezeiten zwischen 2,5m und 3,5m aus dem Wasser ragt. An den Seiten hängen Traktorreifen herunter. Der etwas tiefer gelegene Teil des Stegs an der Seite lag schon fast in der Brandung. Also musste das Beiboot am Reifen festgebunden und hochgeklettert werden.

Mit Nachfrage bei der Polizei fand ich nötigen Behörden. Ich war dran vorbeigelaufen, da ich es als Krankenhaus angesehen hatte.

Der Papierkram war zügig erledigt. Zuerst Customs, dann Immigration, wo ich lernte, dass in Tobago erwartet wird, dass alle Personen an Bord im Büro erscheinen sollen. Ich hätte Sandra abgeholt, doch ein wirkliches Problem war es nicht. In Mindelo hatten wir noch eine Rüge erhalten, da wir zusammen bei den Behörden waren: „Wer passt auf Ihr Schiff auf, wenn es vor Anker liegt und Sie beide hier sind ?!“. Auf der Noonsite hätten wir die Info lesen können, doch in unseren Guide stand es leider nicht. Die Erwartungen unterscheiden sich von Land zu Land erheblich. Für das Verlegen in eine andere Bucht braucht man hier eine Erlaubnis und muss einen tagesgenauen Plan vorlegen. Mal sehen, was wir machen werden.

Das Beiboot fand ich unter dem Steg wieder, was kein Problem war, da der Steg jederzeit hoch genug ist. Aber das Runterklettern war eine Herausforderung, da man auf dem Traktorreifen balancierend mit der Leine erst das Beiboot beiziehen musste.

Das Bild vom Stegs ist später entstanden, am Ankunftstag hatte die Brandung die Höhe des Beiboots. Das liegt hier übrigens am Stegende.

Zurück an Bord lassen wir den Abend ruhig ausklingen und schlafen erst mal aus. Bei so einer Überfahrt von etwa einem Tag fehlt der Wachrhythmus und so sind wir müde und fallen ins Bett …

Die nächsten Tage werden wir dann mal auf die Suche nach Tauchbasen gehen und uns Überlegen, was wir alles in Tobago machen wollen.

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