02.09.2018

Mit Curacao verbinde ich Bootsarbeiten. Warum nur?! 😉 Aber wir haben auch mal zwischendurch was anderes gemacht. Ein bisschen Sightseeing war auch drin.

Hier der Rückblick auf letztes Jahres….

Es ist Sonntag. Auf der Werft herrscht reges Treiben. Es sind zwar keine Firmen unterwegs, (auch das passiert manchmal) aber viele Privatleute sind an ihren Booten zu Gange.
Am Morgen habe ich die letzte Schicht Antifoulingfarbe aufgetragen. Mein Bedarf an Farbe ist erstmal gedeckt. Insgesamt wurde auf dem Unterwasserschiff ungefähr 25 Liter Farbe verarbeitet. In Wohnungsdimensionen betrachtet, scheint das wenig, für ein Schiff mit 12,5 m ist das gar nicht mal so gering. Das meiste wurde mit einer 12 cm breiten Rolle aufgetragen. Wir haben alles an Farbe verarbeitet, was wir an Bord hatten. Von dunkelgrau nach grau nach weiß. Jede Schicht hat ihren eigene Farbe. Ganz freiwillig haben wir die Wahl nicht getroffen. Auf Guadeloupe hatten wir uns noch einen großen Farbtopf zusätzlich gekauft. Leider hatten sie kein grau, so dass wir uns für weiß entschieden haben. Vom Mal davor hatten wir aus Mallorca noch 2 Farbtöpfe in rot übrig. Die Farbe wurde auf den Kielen aufgetragen. Jetzt hat Pico rote Schuhe. Mit den unterschiedlichen Farben können wir leichter erkennen, wieviel Antifouling noch auf dem Schiff ist. Das Antifouling ist ein selbstpolierendes, sprich es trägt bei Fahrt durch Wasser selbst ab bzw. wenn wir tauchender Weise das Unterwasserschiff mit Bürste und Spachtel sauber machen.
Die Wasserpasslinie haben wir auch erneuert. Beim Hochdruckreiniger ist die Farbe bzw. das Band abgebröckelt, so dass hier auch was getan werden musste. Statt wieder rot zu nehmen, haben wir uns für schwarz entschieden. Fertig für dieses Jahr.

Andy hat in der Zeit, wo ich mit der Farbe „gespielt“ habe, die Umlegung des Auspuffs vorangetrieben. Er hat viel Zeit in der Backkiste, im Motorraum und in der Achterkoje zugebracht, überall dort, wo der Auspuff entlang geht. Messen, Bohren, Schleifen, Sägen, Kitten und Schrauben waren so die Hauptaktivitäten. Draußen hat man ihn selten gesehen.

Die PicaMares ist am Tag zuvor wieder in Wasser gekommen. Peter fährt sie heute wieder nach Süden vorbei an Wilhelmstad nach Spanish Water. Susanne fährt über Land im Mietwagen zurück. So geht unsere Mitfahrgelegenheit zum Einkaufen zu Ende. Davor möchte sie noch einen kleinen Ausflug in den Norden in der Insel machen, um sich Watamula, den Atem von Curacao anzusehen. Ob wir mitfahren wollen?! Aber klar, nach über 2 Wochen auf der Werft könnten man sagen, haben wir Ausflugshunger. Gegen Mittag ziehen wir zusammen los. Google Maps weist uns den Weg. Viele Wege führen nach Rom und so folgt Susanne den Anweisung aus dem Handy. Die Straßen werden schmaler und der Belag ändert sich von Teer auf Sandpiste. Mit dem Auto treiben wir kurzzeitig eine Ziegenherde vor uns her, der Geißen- Peter auf karibisch sozusagen. Dornbüsche wachsen am Fahrbahnrand und stehen teilweise so eng, das wir um den Autolack bangen. Die Dornen sind lang und hart. Als unser Glaube an die Richtigkeit der Navi-Anweisungen an seine Grenzen kommt, kreuzen wir einen breiteren Sandpistenweg und hier ist auch Watamula ausgeschildert. Ha, also weiter. Spontan nehmen die Schlaglöcher besonders in den Kurven zu, so dass Susanne Slalom fahren darf. Wir erreichen die Nordspitze Curacao.

Man blickt über einen breiten Korallensandsteinfelsvorsprung, der 4-5m in die Tiefe geht, raus auf das Meer. Die Strömung im Wasser zieht von Ost nach West an Curacao vorbei. Ein Einheimischer sitzt am Rand und hält seine Angel ins Wasser. Von einem Auto her spielt Musik. Alles sieht idyllisch aus.

Wo ist aber Watamula zu finden? Wir gehen über die Felsen und halten danach Ausschau. Ha, ein Schild und direkt daneben ein fast rundes Loch. Unten auf der Wasseroberfläche gibt einige Aussparungen zum Meer hinaus. Wenn dort von der Strömung genug Wasser reingedrückt wird, sollte das Wasser in einer Fontäne locker bis zu mir nach oben reichen. Ich hatte erwartet, dass man das Schauspiel von weitem aus sehen könnte, tut es aber nicht. Vielleicht hat Curacao einen langen Atem. Anderenfalls wäre mit Erstickungsgefahr zu rechnen. Dagegen erzeugen die normal brechenden Wellen schöne Fontänen.

Wir ziehen nach einer kleinen Weile weiter und fahren zurück über einen Teil der Buckelpiste auf die Straße nach Westpunt, um uns den ein oder anderen Strand anzusehen. Der größte ist der „Grande Knip“. Als wir uns dem Strand von der Straße aus nähern, sieht man, dass er bevorzugt von Einheimischen zum Baden am We genutzt wird. Auf den Strand liegen die Menschen dicht an dicht. Von den Felsvorsprüngen springen die Mutigen hinein ins Wasser. Zu genau hinschauen sollte man nicht, ansonsten läuft man Gefahr bei jeden zweiten Springer, Angst zu haben, dass der Nachfolgende ihm auf den Kopf springt. Getreu nach dem Motto „Zu viel Abstand ist ungesund.“ Eigentlich wollten wir auch eine Runde Baden gehen, aber als wir runter zum Strand gehen, werden wir das Ölsardinen- Gefühl nicht los. Vielleicht, dann doch lieber woanders.

Wir cruisen südwärts die Küstenstraße entlang und genießen den Ausblick über die Felsenküste.

Zum krönenden Abschluss des Tages wollen wir in ein Restaurant/ Kneipe/ Bar, in der es leckeren Fisch zu guten Preisen geben soll – De Visserij. Anita und Peter von der Loa hatten uns die Kneipe empfohlen. Die beiden haben wir des öfteren schon getroffen; immer dann wenn einer uns zum ein- oder ausklarieren musste – auf den Kap Verden, Tobago und auf Bonaire. Bin gespannt wann wir sie wieder sehen. 🙂

Als wir zusammen mit Peter, den wir zwischenzeitlich abgeholt haben, dort ankommen, ist der Parkplatz voll und die Leute stehen in einer langen Schlange vor dem Lokal an. Na das kann ja heiter werden?! Mal sehen, ob wir noch was zu essen bzw. einen Platz bekommen. Es kommen immer weitere Menschen nach und sie alle unterhalten sich und warten entspannt in der Reihe. Ich komme zu dem Schluss, dass das normal zu sein scheint und genug für alle da ist. Wir rücken zum Tresen vor. Auf der rechten Seite befindet sich eine Tafel auf der angeschrieben ist, welchen Fisch es zu welchem Preis gibt. Die Preisen sind pro 100 gr. Als wir dran sind, sagen wir welchen Fisch wir wollen. Der Mann hinter der Theke öffnet eine Kühlschublade und zieht ein Tablett mit den gewünschten Fischstücken heraus. Wir sagen, welches Gewicht der Fisch haben soll und der Mann schnappt sich ein Stück, legt es auf die Waage und schaut den nächsten an und wartet auf deren Bestellung. Jepp, die Grammzahl stimmt. Ja, der macht das öfter. Zu guter Letzt, sagt man noch, wie der Fisch gebraten sein soll (seared, medium, done), bestellt Beilagen (Pommes was sonst) und zahlt. Man erhält eine Nummer und geht zum nächsten Tresen um die Ecke, Getränke wollen wir ja auch noch. Wir suchen uns einen freien Tisch und warten auf unser Essen. Um uns herum wuseln die Bedienungen und bringen den fertigen Fisch an den Tisch. Am Nachbartisch wird aufgetragen. Ich erhasche einen Blick auf den Tunfisch, der dort hingestellt wird. Das Stück ist mit Seam umrollt und in Scheiben geschnitten. Die Leute am Nachbartisch nehmen Wasabi ( wo haben sie den denn her?!), fügen Sojasauce hinzu, schnappen sich Stäbchen und beginnen zu essen. Na toll, wenn ich das mal vorher gewusst hätte, dann hatte ich das auch bestellt. Mist. So warte ich auf mein Stück Thunfisch, dass bestimmt gut sein wird, aber keine Seamkruste haben wird. Wenig später wird es gebracht. Die sind fix. Und was soll ich sagen, mein Thunfisch hat auch eine Sesampanade. Ich grinse mit breiter Miene in die Runde und ja es ist lecker. Hab also alles richtig gemacht.

1 Kommentar

  1. Hallo ihr beiden 🙂

    sooo schöne Bilder!!! Genießt die Sonne und habt viel Spaß 🙂

    und Andreas: Alles alles Gute nachträglich zum Geburtstag!!

    Liebe Grüße Meli und Andi

Kommentare sind geschlossen.

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