Landschaftlich unterscheidet sich Tobago von Barbados massiv.

Bei Ankunft mit dem Boot fallen neben den Möwen die Fregattvögel auf, die über dem Meer vor der Küste ihre Kreise ziehen. Überhaupt hört man fortwährend Vogelstimmen aus dem Wald. Der Regenwald umgibt die komplette Bucht von Charlottesville. Alles ist grün und auch tropisch warm. Mit Pico haben wir uns in der Pirate’s Bay vor Anker gelegt. Das ist im linken Teil der Bucht. Unbewusst haben wir weit genug vom Strand geankert, so dass die Moskitos nicht zu uns rauskommen. Wir schlafen nachts ohne ein „Summ“-Konzert. Angenehme Sache das.

Charlottesville selbst ist ein am Hang gelegenes Fischerdorf am nördlichen Ende von Tobago. Auf den Straßen laufen Hühner mit Küken umher und scharren in der Erde. In Gärten der Leute kann man Mango-, Kakao-, Papaya-, Avocado-, Baumwollbäume, Bananenstauden und vieles mehr bestaunen. Das wächst da einfach so, ohne das dafür ein riesen Aufwand betrieben werden muss. Allerdings werden viele Lebensmittel eingeführt.

Das Einkaufen ist billiger als auf Barbados, aber immer noch teurer als in Deutschland. Zudem ist die Auswahl eingeschränkt und wird in Minisupermärkten (hat was von den alten Tante Emma Läden) angeboten. Es gibt als Beispiel genau eine Sorte Tomaten, mehr nicht.

Im Ort Es gibt auch eine Bücherei, wo wir als Yachties temporäre Mitgliedschaften abschließen können. Es gibt Bücher auszuleihen und Internet. Ja, Internet. Der Ort verfügt über Glasfaserzugang, also langsam ist anders und geeignet, uns auf den neusten Stand in Sachen Regierungsbildung, Olympia oder auch die Oscars usw. zu bringen.

Die Leute sind zurückhaltender als auf Barbados, aber nach einer kurzen Auftauphase herzlich. Gesprochen wird Englisch. Auch hier gibt es einen lokalen Dialekt, den wir nur schwer bis gar nicht verstehen. Gerne wiederholen die Einheimischen in ihren Sätzen einzelne Wörter und so bekommt die Sprache einen eigenen Rhythmus. „Bye-bye“ könnten die Engländer aus Tobago mitgebracht haben.

Eigentlich herrscht gerade Dry Season, es sollte also warm und trocken sein. Ist es aber nicht, mehrmals am Tag fällt in kurzen heftigen Schauern Regen, der Himmel ist oft bedeckt und es recht schwül. Der Wind kommt aus einer unüblichen Richtung und drückt viel Schwellwasser in die Bucht. Die Sicht unter Wasser ist bescheiden. Vom Anker aus sehen wir 15m über uns das Boot nur sehr schemenhaft. Also hier gibt es erstmal keine eigene Unterwasserexpedition.

Diesmal stehen keine Reparaturen oder Botschaftsgänge an, wir können die Zeit also mit anderen Dingen verbringen. :o)

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