Ja, es ist endlich soweit – wir laufen aus. Die ToDo- Liste wurde auf das Existenzielle reduziert und der Rest auf später (,wann immer das auch sein wird,) verschoben. Also das Thema Reparaturen begleitet uns weiterhin. Für dieses Wochenende war Mistrallage angekündigt. Ein örtliches Phänomen bei dem sturmartiger Wind von Frankreich aus wie eine Düse über Menorca und dem nördlichen Teil von Mallorca fegt. Es kommen in Böen in der Regel um die 40 Knoten oder mehr (9Bft) in Porto Pollenca an. Dem wollten wir entgehen und haben uns entschieden, vor dem Wochenende noch auszulaufen.
Gesagt, getan. Naja, Donnerstag haben wir nicht geschafft. Irgendwie ist die Herausforderung alles in unseren Boot zu verstauen noch groß. Abends sind wir mit Freunden essen gegangen. Es war ein kurzweiliger Abend, der uns einen Hauch melancholisch gestimmt hat, weil wir den Ort mögen und in den letzten Tagen neue nette Menschen kennengelernt haben. Aber wir wollen los, also haben wir am Freitag Morgen nochmal richtig Gas gegeben. Vom Hafenmeister haben wir den Hinweis bekommen, lieber früher als später loszusegeln, um rechtzeitig Soller, auf der Nordseite der Insel, zu erreichen. Dort sollten wir den ankommenden Sturm aussitzen.
Pünktlich 5 Minuten vor Beginn der Fiesta haben wir mit Pico die Tankstelle erreicht. ;o) Der Marinero war auch sehr begeistert, aber wir haben unseren Sprit noch bekommen. Nun heißt es Abschied nehmen und wir fahren unter Motor aus dem Hafen raus. Die Ruhe vor dem Sturm stimmt leider total, schönster Sonnenschein bei 25 Grad und kein bisschen Wind.
Wir motoren auf der Bucht und um Cap Formentor.
Aus Richtung Menorca konnte man die Wolken und ihr Gepäck bereits erahnen. Wir legen die Strecke bis Söller unter Motor zurück und laufen nach Einbruch der Dunkelheit den einzigen Schutzhafen auf der Nordseite Mollorcas an. Ein schöner Hafen, der im Sommer immer voll ist, aber ausserhalb der Saison haben wir keine Probleme einen Ankerplatz zu finden. Von den Wellen, die später in den Hafen gespült werden, merken wir das außerhalb ein starker Wind herrscht, ansonsten bekommen wir wenig davon mit. Der Ankerplatz ist gut geschützt und wir können beruhigt schlafen.
Das ist er, der erste Tag unserer Reise und weitere werden folgen. *freu*