Leider darf man nicht überall in der Karibik alleine ohne „Aufsicht“ einer Tauchbasis ins Wasser springen. Auf den französischen Inseln darf man das aber in der Regel (Ausnahme war Petite Terre, wo nur das Schnorcheln erlaubt war).Vom Fort aus hatten wir den einen oder anderen interessanten Tauchplatz gesehen. Leider waren 2 davon mehr oder weniger in der Einfahrtschneise der Fähren. Ein gutes Gefühl hat uns das nicht vermittelt. In Absprache mit unseren Mittauchern haben wir uns für 2 Tauchplätze auf den Les Saints entschieden. Der erste Platz ist an der westlichen Ecke der Ilet de Cabrit, auf der auch die Ruinen de Fort Josephine liegen, getaucht. Das schöne an öffentlichen Tauchplätzen auf den Französischen Inseln ist das kleine Moorings angelegt sind. Die sind zwar für Segelboote unserer Größe unbrauchbar, aber mit dem Dingi (= Beiboot) darf man sie nutzen. Laure von der SY Olena begleitet uns bei unseren Tauchgängen. Stephan und Jürgen bilden ein weiteres Team. Jürgen muss sich nach einer Tauchpause wieder reinfinden. Stephan hat damit Erfahrung und sich seiner angenommen :-). Silvia verbringt die Zeit mit den Kids der Olena . So sind alle versorgt. Mit dem voll Tauchzeug beladenen Beiboot dauert um die 20 Minuten bis wir an der gewünschten Tauchboje. Wir tuckern eher als das wir fahren. Aber gut, unser Außenborder ist nicht mehr der jüngste, etwas Schonung tut ihm gut. Wir hoffen, er bleibt uns lange erhalten. An der Boje liegt bereits ein Boot einer Tauchbasis. Laure spricht die Truppe auf französisch an und wir dürfen ebenfalls an der Boje festmachen. Wir nutzen 2 separate Leinen, um das Beiboot an der Boje zu befestigen. Ein Knoten kann sich im Wasser leichter lösen, als man im ersten Moment meint. Ein abgetriebenes Beiboot holen wir nach Ende unseres Tauchgangs sehr wahrscheinlich nicht mehr ein. Die Jackets werden aufgeblasen, an Leinen befestigt und ins Wasser gelassen. Mit ABC Ausrüstung bewaffnet gleiten wir ins Wasser, ziehen die Jackets an und tauchen ab. Der erste Eindruck ist gut. Ab ungefähr 7 Meter Tiefe geht das Leben los. Hartkorallen sieht man (, wie immer) vereinzelt. Wir tauchen hinab auf ungefähr 15m Tiefe. Die Sonne steht auf Grund der Uhrzeit eher flach am Horizont. Unter Wasser merken wir das anhand des hohen Blauanteils und dem Sediment im Wasser. Das Riff an der rechten Schulter schwimmen wir langsam Richtung des Caps. Sollte Strömung aufkommen, sollte sie gegen uns gerichtet sein, Rückweg damit einfacher. Das Wasser ist ruhig und wir haben alle Zeit der Welt uns in den Riffblöcken umzusehen. Es gibt zwischen den großen Steinblöcken Schwämme, Gorgonien, Fächer und immer wieder Hirnkoralle n zu sehen.

Dazwischen tummeln sich die Fische. Ein Barrakuda kreuzt unseren Weg. So schnell er gekommen ist, so schnell hat er auch wieder das Weite gesucht. Einen Räuber gesichtet, Haken dran. Was gibt es noch? Rot-weiß gestreifte Putzergarnelen, Muränen, Muränenaale, Kuhfische, Shrimps, kleine Fischschwärme, Langusten und noch viele weitere Fischarten. Es macht Spaß hier zu tauchen.

Gelegentlich sieht man auch mal einen ausgewachsenen Papageienfisch. Ja, das hat Seltenheitswert. Auf dem Rückweg im höheren Bereich können wir dann doch sowas wie eine leichte Strömung sehen. Wirklich spüren tun wir sie nicht. Unser Beiboot schwimmt beim Auftauchen weiterhin brav an der Boje. Soweit ein schöner Tauchgang.

Am nächsten Tag gehen wir erneut in der gleichen Konstellation tauchen. Diesmal wollen wir auf der Südseite der Inselgruppe tauchen. Die Ecke, die uns einen ähnlich schönen Tauchplatz verspricht, wie der am Tag zuvor, verfügt aber über keine Boje. Also fahren wir auf die Innenseite zurück und gehen von dort tauchen. Der Platz ist flach. Es gibt vereinzelte Felsformationen, die aus der Seegraswiese herausstehen. Nach einem Moment der Ernüchterung verfallen wir alle in die Suchmodus. Laure zeigt mit dem Finger ins Blaue, zuerst sehe ich gar nichts, aber dann nehme ich die Bewegung war. Ein Schwarm Kalmare kreuzt unseren Weg. Ihr Tanz ist schön anzusehen und sie weichen der Kamera wieder und wieder elegant aus. Nach ihrem Verschwinden widmen wir uns der Suche nach kleineren Lebewesen.

Putzergarnelen, mit fast durchsichtigen Körpern, sitzen auf einer Anemone. Wir sehen eine Schnecke,einen Butt, der auf einem Rad eines vor sich hinrostenden Karossier liegt und eine Mini-Languste, die im Schutz eines Seeigels lebt.

Auf unserem Weg zurück, kommen wir an einem Taucher vorbei, der mit Harpune loszieht, um sich sein Abendessen zu schießen. Von Fischen kann man da nicht mehr reden. Mit der Harpune visiert, den Abzug gedrückt, hat kaum ein Fisch auch nur den Hauch einer Chance und wird abgeschossen … wieder ein Papageienfisch weniger. Soll doch lieber Feuerfische schießen, die gehören nicht hierher. Zudem sollen sie auch gut schmecken.

Wir sind kurz vor Dämmerung wieder an der Wasseroberfläche. Ja, heute ist es noch später gewesen als am Tag davor. Aber das hat auch sein gutes. Die Tagschicht wird von der Nachschicht im Riff abgelöst. Ein großer Bärenkrebs kommt aus dem Felsblock in Freie gelaufen. Er scheint nicht erfreut darüber zu sein, dass ich ihn mit dem Foto auf die Pelle rücke. Zum ersten Mal sehe 2 kleine blaue Zangen bei diesen Krebs, die er mir entgegen Streckt. Cool. Hat sich gelohnt, ins Wasser zu steigen.

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