Gegen Mittag überlegen wir uns, mit dem Beiboot nach Point-a-Pitre zu fahren. Samstags ist Markttag und wir hoffen, dass Essensstände offen haben, um uns durch neue kulinarischen Leckereien probieren zu können und hinterher durch die Stadt zu schlendern. Wir machen an einem Beibootsteg vor einem italienschen Restaurant fest. Von Weitem hören wir schon Trommelrhythmen und laufen in die Richtung, aus der die Musik kommt. Links sehen wir die Überreste des Markt. Vereinzelte Stände sind am Abbauen, der Rest hat schon eingepackt. Die Uhr zeigt 12:30. Eigentlich müsste doch noch was los. Nö, leider nicht. Wie schon auf Martinique sind Geschäfte von 08:30- 12:30/13:00 und wieder von 14:00/15:00 – 17:00/17:30 Uhr offen. Ausnahme sind große Supermärkte, die gaben bis 18/20 Ihr offen. Also gut, dann eben nicht, es geht weiter zu den Trommlern. Um ringt von zahlreichen Einheimischen sitzen 6 Männer in einer Reihe und trommeln, was das Zeug hält. Die Rhythmus ist fetzig und ansteckend. Meine Füße beginnen von selbst mitzuwippen. Etwas abseits davon steht ein kleiner mobiler Getränkestand, der das ein oder andere hochprozentige an die Umstehenden verkauft. Wir hören eine Weile zu und gehen dann weiter.

Es ist noch nicht mal 13 Uhr und die Innenstadt ist geschlossen. Alles zu, niemand mehr da. Ok, Restaurants haben geöffnet. Auf der Suche nach etwas Essbaren landen wir schliesslich in einen China-Imbiss. Hühnchen in würzige Sauce mit Reis, dazu ein Wlan-Passwort, um als Nachtisch Mails abzurufen und vielleicht den einen oder anderen Chat auszutauschen. Auch wenn die Geschäfte geschlossen sind, alle Rollläden runtergefahren sind, wirkt die Straßen nicht trist. Zum einen scheint die Sonne, zum anderen sind viele Rolläden mit zum Geschäft passenden Graffiti besprüht. Auch einfache Hauswände wurden so verschönert. Dazwischen stehen baufällige Ruinen, von denen die Natur bereits Besitz ergriffen zu haben scheint. Das Grün quillt aus allen Ritzen ins Freie.

Auf dem Rückweg zu Pico fahren wir am moderen mit Stahlgeflecht überzogenen Museum für Sklaverei vorbei (hatte, wie sollte es anders sein, auch schon zu). Im kleinen Fischerhafen entdecke eine aufgeschüttete Halde von Queen Conches Muschelgehäuse. Sie werden gern und so wie es aussieht viel gegessen. Am Strand findet man manchmal eine dieser Muscheln. Um an das Fleisch zu kommen, sticht man von außen in den hinteren Teil des Gehäuse. Dadurch wird der Muskel Schnecke vom Gehäuse getrennt und man kann das Fleisch herausholen. Die meisten leeren Gehäuse, die man findet, haben Einstichlöcher im Gehäuse.

Bei der Weiterfahrt kommen wir an der Werft vorbei. Hier gibt es auch Trockendocks. Ich kenne die Dinger nur aus Hamburg, wo große Frachtschiffe auf der Elbe im Trockendock liegen und an ihnen geschweißt, gehämmert und gebohrt wird. Sowas sehen wir auch hier in klein und gerade nicht in Benutzung. Daneben sieht man am Rand der Bucht Wracks. Ob die von der letzten Hurrikansaison übrig geblieben, oder einfach eine Ansammlung der letzten Jahre sind, ist nicht wirklich zu erkennen. Die Frage, was mit den Wracks passiert, werden sie verschrottet, ausgeschlachtet oder bleiben sie dort bis verrostet oder bei GFK (Plastik) von Osmose zerfressen und verschimmelt sind, haben wir keine Antwort.

Noch was am Rand… In der Marina von Point-a-Pitre habe ich die bisher günstigste Waschmaschinenladung gewaschen bekommen – 7kg für 3€. Und das Beste daran war, dass die Wäsche heiß gewaschen wurde. Kalt für 3€ konnte ich bereits in der Marina auf Mallorca waschen.

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