Gastbeitrag von Alex und Peter:

Da wir (Peter und Alex) eine schöne Dokumentation über Martinique im TV gesehen hatten, haben wir uns überlegt, einen Teil der Insel mit einem Auto zu erkunden. Ein Mietwagen hatte zudem den Vorteil, dass wir Meli (eine Freundin von Sandra) vom Flughafen abholen, Sandra und Andi mal einen Großeinkauf für Pico machen und wir am Abflugtag mit dem Auto zum Flughafen fahren konnten. Gebucht hatten wir den Mietwagen von Samstag bis Mittwoch, abzuholen war er in Fort-de-France am Flughafen.

Samstagmorgen machten wir uns dann auf nach Fort-de-France. Von Les Trois îlets sind wir direkt mit einer Fähre nach Fort-de-France an den Hafen geschippert. Am Hafen angekommen, war es dann sehr touristisch und interessant. Es war der Ort an dem Kreuzfahrtschiffe ankerten.

Am Hafen gab es direkt eine kleine Einkaufspromenade. Eben alles was ein Touri als Mitbringsel benötigt. Neugierig wie wir sind, machten wir uns in Richtung Steg des Kreuzfahrtschiffes, in der Hoffnung das Schiff begutachten zu können. Leider war der Steg komplett mit Security abgeschirmt und uns blieb nur der entfernte Blick auf das Schiff. Jedoch gab es für die Kreuzfahrtschiffsurlauber eine kleine Begrüßung der Einheimischen, die wir uns anschauen konnten. Vor dem Steg führten die Einheimischen einen Tanz mit besonderem Gesang vor. Der Tanz zeigte höchstwahrscheinlich eine Geschichte oder Tradition auf, jedoch konnten wir die genaue Bedeutung leider nicht herausfinden. Es war aber sehr schön mit anzusehen.

Danach suchten wir uns ein Kollektiv-Taxi zum Flughafen. Normalerweise hält kein Kollektiv-Taxi am Flughafen, aber der Fahrer war sehr nett und hat uns bis zu einem nahegelegenen Kreisel mitgenommen (man könnte die Insel auch Insel der Kreisel nennen :)). Den Rest der Strecke konnten wir gut zu Fuß laufen. Nachdem wir das Auto abgeholt hatten, verbrachten wir den Rest der Zeit bis zur Landung von Meli in einem Decathlon, in dem Andi und Sandra ausgiebig shoppten. Wir fragten uns, wie man so laaaaange in einem Decathlon shoppen kann, aber wir haben es den Beiden gegönnt und mitgeholfen, Entscheidungen über Ihren Kauf zu treffen.

Endlich durch die Kasse gekommen, holten wir Meli am Flughafen ab, gingen noch schnell einkaufen und entschieden uns einen leckeren Willkommens-Grillabend für die vom Flug geschaffte Meli auf Pico zu machen.

Andi, der Grillmeister

Diamont Rock

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, um die im TV und in den Reiseführern versprochenen schönsten Strände in der Nähe des Diamont Rock zu besichtigen.

Die Fahrt dahin hatte etwas von einem früheren Familienausflug. Es gab die Reiseleitung:

und die Kinder im Auto:

Die Fahrt war sehr abenteurlich. Die Strassen waren für uns verwöhnte Deutschen sehr eng, holprig, kurvig und mit steilen Bergauf- und Bergabfahrten (> 15 %) begleitet. Wir hatten einen kleinen Opel Corsa als Mietwagen bekommen, der ganz schön zu kämpfen hatte.

Am Strand mit Blick auf den Diamont Rock angekommen, war der Anblick jedoch etwas ernüchternd. Anscheinend war die Dokumentation im TV doch schon ein paar Jahre alt. Anstelle von weißen, langen, traumhaften Stränden, sahen wir kaum noch Strand. Wir denken, dass aufgrund des Klimawandels und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels, dass eher rauhe Meer die langen Stränge regelrecht aufgefressen hatte. Der Blick auf den Diamont Rock war jedoch traumhaft.

Um auch mal was Historisches zu berichten, ist der Rocher du Diamant eine kleinen Insel vor der Südwestküste Martiniques. Der nur etwa 290 mal 324 Meter große Basaltfelsen (Fläche rund 7 Hektar) ragt schroff 175 Meter aus dem Meer empor. Der Felsen spielte eine Rolle in den Napoleonischen Kriegen. 1804 besetzen die Briten unter Samuel Hood die Insel und bauten sie zu einer Festung mit einer über 100 Mann starken Garnison und fünf Kanonen aus. Der Rocher du Diamant wurde sogar als Sloop HMS Diamond Rock ins Register der Royal Navy aufgenommen. Diese Batterie behinderte 17 Monate lang den Schiffsverkehr zwischen Martinique und St. Lucia.

Pipi-Pause war nun angesagt 🙂 Wir fanden eine kleine Bar gegenüber einem einheimischen Markt, in der wir etwas tranken und … Über den Markt sind wir natürlich kurz geschlendert. Es war eine große Halle, in der Einheimische ihre Ware präsentierten. Vor allem gab es sehr schöne, meist aus Kokosnuss hergestellte Lampen und Figuren, traditionelle Kleider (sehr schön und bunt, aber leider würde man in Deutschland wahrscheinlich mit solch grellen Farben etwas komisch angesehen werden :)), viele Gewürze, eigens hergestellter Rum und Essen. Etwas nervig wurden wir fast von jedem Standaussteller angequatscht (natürlich auf Französisch mit Dialekt (Häää, was!!!)), in der Hoffnung etwas an uns verkaufen zu können.

Etwas enttäuscht von der Küste fuhren wir noch etwas was weiter die Südweste entlang, bis wir zu einem schönen Hafen in Le Marin kamen, an dem wir uns etwas zu Mittag gönnten.

Bauchvergleich zwischendurch

Besuch der Stadt Saint-Pierre

Am nächste Tag machten wir uns auf, um eine neue Empfehlung des Reiseführers und der TV-Dokumentation zu besichtigen. Ziel war diesmal Saint-Pierre, eine Küstenstadt im Nordwesten der Karibikinsel. Sie liegt 31 Kilometer nördlich der Inselhauptstadt Fort-de-France. Die ehemals blühende und wohlhabende Ansiedlung war über mehrere Jahrhunderte Hauptstadt und darüber hinaus Kolonisationskeim der ganzen Insel.

1902 vernichtete der sieben Kilometer nordöstlich aufragenden Vulkans Montagne Pelée die Stadt innerhalb weniger Minuten vollständig (Bild) Die Glutwolke, die nach späteren Berechnungen eine Geschwindigkeit von etwa 670 Kilometern pro Stunde aufwies, raste auf Saint-Pierre zu und erreichte es nach knapp einer Minute. Die Stadt wurde komplett zerstört, die ungeheure Hitze verbrannte alles Brennbare, u. a. auch Rumbrennereien und Lagerhäuser, die explodierten und so das Ausmaß der Katastrophe noch verstärkten. Die Mehrzahl der 18 vor Anker liegenden Schiffe sank oder verbrannte.

Von den zu jener Zeit ca. 30.000 Einwohnern überlebten nur 2 Personen die Glutwolke. Die Ruinen brannten noch mehrere Tage lang bis auf die Grundmauern nieder. Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung war es zunächst nicht möglich, sich Saint-Pierre zu nähern.

Wir entschieden uns wieder den Weg an der Küste entlang zu fahren. Wir sahen sehr schöne Gebiete und kleine Dörfer.

In Saint-Pierre angekommen, suchten wir uns einen Parkplatz und nahmen die Erkundungstour der Ruinen zu Fuß auf. Zunächst besichtigten wir die Ruinen des Theaters und des daneben liegenden Gefängnisses- der Ort an dem einer der überlebenden Menschen sich aufhielt.

Blick auf das Gefängnis

Im Hindergrund ist der Vulkan zu sehen

Bevor wir weitere Besichtigungen unternahmen, suchten wir uns erst mal ein Restaurant, um die hungrigen Männer zu befriedigen (ja mit hungrigen Männern zu reisen, ist kein Spaß). Wir fanden schnell ein süßes kleines Restaurant nahe des Theaters, was sehr einladend aussah. Der Besitzer empfahl uns ein 3-gängiges kreolisches Tagesmenu (mehr hatten wir nicht verstanden) und ließen uns letztendlich überraschen. Das Gericht war sehr sehr sehr lecker, um es mal so auszudrücken. Spekulativ gab es als Vorspeise einen leckeren Salat mit Arras, die frittierten Crevettenbällchen, als Hauptspeise Zackenbarsch in Sauce, Jamswurzeln und Reis; als Nachspeise eine Kugel Eis.

Gestärkt vom Essen und wieder gut gelaunt, liefen wir die Hauptstraße weiter entlang. Immer wieder fanden wir interessante Ruinen, mitten in der neu aufgebauten Stadt. Die Katherale konnten wir uns leider nur von außen anschauen, da dort gerade eine Trauerfeier stattfand. Die einheimischen grüßten alle sehr nett.

Zurück sind wir am Strand entlang gelaufen. Es gab sehr viele Tauchstationen für Touristen, da es dort viele gesunkene Schiffe zu begutachten gibt. Schilder wiesen darauf hin, dass man in diesem Teil der Insel Wale beobachten kann. Leider war die Zeit, in der die Wale an der Insel vorbeiziehen schon vorbei, aber alleine die Vorstellung, dass man hier Wale sehen könnte, erfreute uns.

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