Wir machen uns auf nach Carriacou, das Segeln entlang der Küste Grenadas ist sehr entspannend. Da regelmäßig kräftige Böhen gibt, fahren wir mit kleiner Besegelung (gerefft) und kommen etws langsamer vorran. Etwas nördlicher von Grenada ist ein Unterwasservulkan aktiv. Er ist in der Seekarte mit Sperrgebieten,abhängig von der Warnstufe, eingezeichnet. Ok, sicherheitshalber die Info noch schnell aus dem Internet laden: Und siehe, er wurde am 12.03.2018 auf den Status ORANGE gesetzt, da er steigende Aktivitäten zeigt. Details unter http://uwiseismic.com/NewsDetails.aspx?id=548. Das heisst für uns, dass wir einen größeren Bogen fahren müssen, um die vorgeschriebene 5 SM Sperrzone einzuhalten . Auf dem AIS kann man auch andere Schiffe beobachten. Die Informationslage scheint verschieden: 60% fahren drumherum, der Rest mitten drüber. Angekommen sind sie wohl alle.
Da zwischen den karibischen Inseln teilweise ein kräftiger Wind bläst sowie die Strömung mit bis zu 2 Knoten in Richtung Westen schiebt, werden wir im Kanal zwischen Grenada und Carriacou um einiges rausgetrieben. Wir könnten dies gegen den Wind über Nacht bestimmt aufkreuzen. Das wäre eine Herausforderung, da wir aber gerne die Nacht vor Anker schlafend verbringen würden, nutzen wir die letzten Stunden das „eiserne Segel“ mit Wind aus dem Tank um gegen Wind und Strömung in die Tyrrel Bay auf Carriacou einzulaufen.

Als wir ankommen, ist bereits dunkel. Aus der Ferne erkennt man die Lichter in der Bucht, aber die Ankerlichter der einzelnen Yachten werden von der allgemeinen Nachtbeleuchtung überstrahlt. In der Landabdeckung nehmen wir Fahrt raus und fahren mit verminderter Geschwindigkeit in die Bucht. Ein Schlepper, der etwas rechts versetzt am Eingang der Bucht liegt, ist gegen das Hintergrundlicht nur als riesiger Schatten zu erkennen. Auf der Brücke sind 2 kleine Funzeln ins Fenster gestellt, die die Leuchtkraft von gefühlt 2 Teelichtern haben. Also ganz klasse. In der Mitte der Bucht gibt es noch ein Riff, welches bis fast zur Oberfläche ragt. Wir tasten uns mit Seekarte, Tiefenmesser und AIS (das gibt Hinweise darauf, wo die Yachten alle liegen) vor. Gegen die Lichter der Stadt sind die Ankerlichter der Boote nur an dem leichten Schwanken der Boote zu erkennen. Wir schmeißen unseren Anker in der letzten Reihe und freuen uns als er beim ersten Versuch sofort hält.

Am Morgen schauen wir auf einen kleinen Ort in einer kleinen Bucht, klein verschlafen, einfach schön. Wir fahren zusammen an Land.

Tags zuvor wurde an einem Werktag der neue Prime-Minister gewählt. Dafür haben am nächsten Tag alle frei. Alle Geschäfte und sehr viele Kneipen sind geschlossen. Hier wurde gewählt und danach gefeiert. Anders kann man die Gesichter der Locals nicht deuten. Ob das Konzept auch was für Deutschland wäre?! Es ist so anders als zu Hause. Es sind nur wenige Menschen unterwegs. Wir schlendern auf der Hauptstraße durch den Ort. Er hat was, gefällt uns gut.

Auf den Rückweg biegen wir mit unserem Beiboot in die Mangroven ein. Nach der ersten Biegung machen wir den Motor aus. Die Geräusche der Bucht nimmt man aus weiter Ferne wahr. Dafür hören wir viele Vögel, sehen tun wir nur vereinzelte.

Im Fall eines Sturms oder Hurrikans dürfen die Boote hier reinfahren und sich mit den Mangrovenbäumen vertrauen. Die Tiefe in der Wasserstraße liegt zu Beginn bei 3m, im hinteren Teil bei ungefähr 1m. Boote mit viel Tiefgang könnten hier Probleme bekommen. Einige Wracks liegen an den Rändern herum. Sie wurden auch großzügig leer geräumt. Da dürfte nix Brauchbares mehr drin sein. Nein, wir sind nicht an Bord eines der Schiffe gegangen.

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